Mögliche Komplikationen einer Mittelohrentzündung

Die möglichen Komplikationen einer Mittelohrentzündung verdeutlichen die Wichtigkeit einer rechtzeitigen und angemessenen Behandlung dieser Erkrankung. Erfahre mehr darüber!
Mögliche Komplikationen einer Mittelohrentzündung

Geschrieben von Redaktionsteam

Letzte Aktualisierung: 22. April 2024

Die akute Mittelohrentzündung (Otitis media) verursacht stechende Schmerzen und führt zu einem vorübergehend eingeschränkten Hörvermögen. Auch Schwindel und Fieber sind häufige Begleiterscheinungen. Wird diese Entzündung nicht richtig behandelt, können unangenehme Komplikationen auftreten. Wir gehen anschließend näher auf dieses Thema ein, damit du durch die richtige Behandlung weitere Folgen verhindern kannst.

Akute Mittelohrentzündung: Die häufigsten Symptome

Die Prävalenz ist insbesondere bei Kindern und Jugendlichen hoch, wobei meistens ein viraler oder bakterieller Infekt der oberen Atemwege im Zusammenhang mit Erkältungen, Allergien oder Grippeerkrankungen für die Mittelohrentzündung verantwortlich ist.

Viren oder Bakterien gelangen ins Mittelohr und dadurch entzünden sich die Schleimhäute im Ohr und im Verbindungsgang zwischen Mittelohr und Rachen. Das Sekret kann nicht mehr abfließend und verbleibt im Mittelohr, was wiederum zu einem erhöhten Druck auf das Trommelfell führt und Schmerzen verursacht.

Wie bereits erwähnt, äußert sich diese Krankheit vorwiegend durch starke Ohrenschmerzen und Hörminderung, da sich im Mittelohr Flüssigkeit ansammelt. Doch auch folgende Symptome sind charakteristisch:

  • Fieber über 38 Grad Celsius
  • Kopfschmerzen
  • Gleichgewichtsstörungen
  • Unruhe, Schlafschwierigkeiten
  • Bauchschmerzen
  • Übelkeit, Appetitlosigkeit und Erbrechen
  • Ohrgeräusche

Bei wiederholten akuten Mittelohrentzündungen kann diese Krankheit chronisch werden. Auch die Blockade der Ohrtrompete (unter anderem durch vergrößerte Rachenmandeln), wiederholte Nässe in der Paukenhöhle (zum Beispiel durch Schwimmen) oder Verletzungen des Trommelfells können zu einer chronischen Mittelohrentzündung führen.

Von einer Chronizität spricht man, wenn die Mittelohrentzündung über mehrere Wochen anhält. Auch wenn die Schmerzen abklingen und kein Fieber mehr vorhanden ist, bleibt die Flüssigkeit im Mittelohr, was dazu führt, dass immer wieder eitriges Sekret aus dem Ohr austritt.

Nach dem Schwimmen solltest du deine Ohren vorsichtig mit einem sanften Tuch trocknen, um die Ansammlung von Wasser und die Ausbreitung von Keimen zu verhindern.

Mögliche Komplikationen

Eine Mittelohrentzündung, die nicht richtig behandelt wird, kann dauerhafte Schäden zur Folge haben. Zu den häufigsten Komplikationen zählen folgende:

Dauerhaft beeinträchtigte Hörfähigkeit

Die wiederholte oder unbehandelte Mittelohrentzündung kann zu einem vorübergehenden oder auch zu einem dauerhaften Hörverlust führen, da die angesammelte Flüssigkeit im Ohr den Eintritt der Schallwellen behindert.

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Mann bei Ohrenhygiene

Trommelfellperforation

Darunter versteht man ein Loch im Trommelfell, das unter anderem durch eine schwerwiegende Mittelohrentzündung entstehen kann. In der Folge kommt es vermehrt zu Infektionen, zu Schmerzen und zum Hörverlust.

Im Ohr sammelt sich infektiöse Flüssigkeit an, was zu Schmerzen und zum Ausfluss von Eiter aus dem Ohr führt. Ein weiteres Symptom ist Vertigo (Gefühl von Schwindel und die falsche Wahrnehmung von Bewegung).

In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu berücksichtigen, dass die falsche Ohrenpflege ebenfalls zu Verletzungen und Entzündungen führen kann. Du solltest deshalb zur Reinigung keine Wattestäbchen, sondern einen spezifischen Ohrenreiniger für Erwachsene oder Kinder verwenden. Tief sitzendes Ohrenschmalz sollte von einer Fachärztin oder einem Facharzt entfernt werden, um möglichen Problemen vorzubeugen.

Wattestäbchen können eine Gehörgangsentzündung verursachen oder das Trommelfell verletzen. Im schlimmsten Fall könnte es sogar zu einem langfristigen Hörverlust kommen.

Gehörgangsentzündung

Eine Mittelohrentzündung kann auf den äußeren Gehörgang übergreifen und eine schmerzhafte Gehörgangsentzündung auslösen. Symptome, die darauf hinweisen sind Juckreiz, Rötungen und Schwellungen im Außenohr.

Cholesteatom

In seltenen Fällen kann es zu einem Cholesteatom kommen: Bei dieser chronischen Mittelohrentzündung sammelt sich Hautgewebe aus dem Gehörgang im Mittelohr an. Zu den Folgen zählen ständige Entzündungen, ein verringertes Hörvermögen und Schmerzen. Außerdem kommt es zu Ausfluss und zu einem unangenehmen Druckgefühl auf dem Ohr.

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Komplikationen, die einen akuten medizinischen Notfall darstellen

Die Komplikationen einer Mittelohrentzündung können in seltenen Fällen zu akuten medizinischen Notfällen führen. Einige davon sind:

  • Gesichtsnervenlähmung
  • Gehirnhautentzündung
  • Sinusvenenthrombose (Blutgerinnsel in den großen Venen im Gehirn)
  • Blutvergiftung
  • Abszessbildung im Schädelinnern
  • Mastoiditis (Entzündung des Warzenfortsatzes)

Diese Komplikationen sind, wie bereits erwähnt, selten, da die Mittelohrentzündung im Normalfall ärztlich behandelt wird. Sollte es jedoch dazu kommen, ist eine sofortige ärztliche Intervention notwendig.

Fazit

Die möglichen Komplikationen einer Mittelohrentzündung verdeutlichen die Wichtigkeit einer rechtzeitigen und angemessenen Behandlung dieser Erkrankung.

Während Mittelohrentzündungen oft als vorübergehend und relativ harmlos angesehen werden, können unbehandelte Fälle zu ernsthaften Problemen führen, einschließlich Hörverlust, Infektionen und sogar lebensbedrohlichen Zuständen wie einer Mastoiditis.

Daher ist es entscheidend, die Symptome einer Mittelohrentzündung ernst zu nehmen und bei Bedarf ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Durch die Einhaltung von Vorsorgemaßnahmen kannst du dazu beitragen, das Risiko einer Entzündung und der potenziellen Komplikationen zu minimieren.

Vergiss nicht: Kommt es zu Ohrenschmerzen, solltest du dich unbedingt ärztlich untersuchen lassen, um nach Bedarf eine entsprechende Behandlung einleiten zu können.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.